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Soor-Infektion in der Stillzeit

Was ist ein Soor?

Soor ist das Fachwort für Pilz. Bei einer Soor-Infektion in der Stillzeit handelt es sich um einen Hefepilz, genau gesagt um den "Candida albicans". Dieser Pilz mag die Wärme und ein feuchtes Umfeld. Daher ist er oft im Windelbereich, Schambereich oder im Mund und an der Brustwarze zu finden.


Wie erkenne ich einen Soor an meiner Brustwarze?

Die Symptome eines Hefepilzes an der Brustwarze sind folgende:


  • Heftig, schneidend, stechender Schmerz lokal an der Mamille (Brustwarze) oder in den Milchgängen.

  • Stark gerötete Mamille mit schuppig-glänzenden perlmuttartigen Bereichen.

  • Eventuell rote Punkte um die Mamille oder die Areola (Brustwarzenhof).


Diese Symptome sind kein Muss. Solltest du Schmerzen beim Stillen haben und diese Symptome nicht feststellen, ist eine Abklärung bei deinem Arzt oder deiner Hebamme trotzdem sinnvoll.


Welche Ursachen begünstigen einen Still-Soor?

Es gibt mehrere Möglichkeiten wie es zu einem Soor kommt. Wichtig ist zu wissen, dass der Soor nichts mit unhygienisch und schmutzig zu tun hat! Du musst dich für eine Pilzinfektion nicht schämen!


Folgende Ursachen begünstigen einen Soor:


  • Anämie (Blutarmut)

  • Vorangegangene Antibiotikatherapien

  • Rauchen

  • Diabetes Mellitus

  • Vorangegangene vaginale Pilzinfektion

  • Windel- oder Mundsoor bei deinem Baby

  • Stress und Schlafmangel

  • Vorangegangene Brustentzündungen

  • Häufiger Gebrauch eines Beruhigungssaugers bei deinem Baby


Wie wird der Soor behandelt?

Wichtig ist, dass Mutter und Kind zur gleichen Zeit behandelt werden! Sonst spricht man von einem sogenannten "Ping-Pong"-Effekt, da der Pilz immer wieder hin und her springt.


Auf die Brustwarze trägt man eine antimykotische Creme (Antipilz-Creme) auf z.B. Nystatin


Dein Kind bekommt eine orale antimykotische Therapie mit z.B. Fluconazol


Empfohlen wird eine Therapie über 14 Tage, auch wenn die Symptome schon früher nicht mehr vorhanden sind.

Weitere Gründe für schmerzhaftes Stillen

Bevor du eine Pilzinfektion bei dir vermutest, solltest du andere Ursachen für das schmerzhafte Stillen ausschließen. Folgendes kann nämlich auch zu Schmerzen führen:


  • wunde Brustwarzen

  • falsche Anlegetechnik

  • Milchstau

  • Brustentzündung


Wie kann ich einen Soor vorbeugen bzw. auf was sollte ich neben der Antimykotika-Therapie achten?
  • Vermeide feuchte Kammern, das heißt, wechsle deine Stilleinlagen häufig damit die Brustwarze immer trocken liegt

  • Lasse deine Brust an der frischen Luft trocknen

  • Wasche deine Brustwarze nach dem Stillen mit Wasser ab - das Trocknen der Muttermilch begünstigt das Wachsen des Pilzes

  • Fütterst du dein Kind zusätzlich mit Flaschen, solltest du die Sauger nach jedem Benutzen auskochen

  • Beruhigungssauger deines Kindes solltest du auch mindestens einmal täglich auskochen



Stillen darf nicht schmerzen! Gehe auf Ursachensuche bevor du das Abstillen erwägst! Deine Hebamme oder dein Arzt helfen dir dabei, die Ursache zu finden!


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