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AutorenbildHebamme Isabelle

Baby-Zähne pflegen

Mit der Geburt deines Kindes beginnt auch die Mundpflege. Durch regelmäßiges Schauen in den kleinen Mund fällt dir bestimmt auf, dass sich da einiges tut. In den ersten sechs Lebenswochen wird aus der weichen Zahnleiste ein breiter, harter Kieferkamm. Die Wölbungen, die du dann siehst, sind tatsächlich die Abdrücke der Milchzahnkronen.

Die Mundpflege ist ein Teil der Körperpflege - von Anfang an. Spielerisch kannst du deinem Kind ein gesundes Bewusstsein für Mundhygiene vermitteln.


Wann kommen die ersten Zähnchen?

In der Regel kommen Babys erste Zähne zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat. Meist werden zuallererst die unteren Schneidezähne und unmittelbar danach die oberen Schneidezähne sichtbar.


Wann beginne ich mit der Mundhygiene?

Du solltest tatsächlich vom ersten Lebenstag immer wieder mit deinem sauberen Zeigefinger den Kieferkamm liebevoll fühlen und massieren. So gewöhnst du dein Kind frühzeitig an das Ritual Mundpflege. Dabei ist es möglich, dass dein Kind auf deinen Fingern beißt, damit unterstützt es die Kieferkamm-Massage. Du kannst dir für die Massage auch Hilfsmittel zur Hand nehmen wie zum Beispiel eine saubere Stoffwindel, ein Silikonfingerling, eine Noppenzahnbürste oder eine weiche Kinderzahnbürste - Notwendig sind diese jedoch nicht.

Ab dem 4. Monat ist dein Kind in der oralen Phase: es steckt alles in den Mund und macht sich so mit seiner Welt vertraut. Hier kannst du deinem Kind schon eine Kinderzahnbürste zum spielen in die Hand geben.

Erscheint das erste Zähnchen, wird es von allen Seiten Morgens und Abends geputzt.




Sanft und kuschelig soll die Zahnpflege sein, denn die Gewohnheitsbildung und das Vergnügen stehen im Vordergrund.



Wann starte ich mit dem Zähneputzen?

Die ersten Zähne sind da - sie sind gesund und schön. Jetzt geht es darum sie gesund zu erhalten! Ab dem Erscheinen des ersten Zähnchen putzt du mit einer weichen Kinderzahnbürste und einem Hauch neutralschmeckender Kinderzahnpasta mit maximal 500ppm Fluorid das Zähnchen von allen Seiten sauber. Dies dauert meist nur wenige Sekunden, ist jedoch notwendig, damit es in eine zahngesunde Zukunft startet.

Am besten führst du das Zähneputzen morgens nach dem Frühstück und Abends nach der letzten Mahlzeit ein.


Wann gehe ich das erste Mal mit meinem Kind zum Zahnarzt?

Im Alter von 6 - 9 Lebensmonaten ist die erste zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung vorgesehen. Meist ist da schon mindestens ein Zahn da. Dein Kind soll sich an die regelmäßigen Zahnarztbesuche gewöhnen, die ab dem 1. Lebensjahr halbjährlich empfohlen werden.



Kinder mit gesunden Milchzähnen bleiben bis zu 90% zahngesund - ihr Leben lang!


Muss ich etwas bei der Fluorid-Gabe beachten?

Bekommt dein Baby täglich ein Kombipräparat aus Vitamin-D mit zusätzlicher Fluorid-Gabe, solltest du dir spätestens ab dem 1. Zahn überlegen, ob du das Fluorid weiterhin in der Tablette oder in der Zahnpasta nutzen möchtest. Beides kann zu einer Überdosierung führen und die Zähne schädigen! Sprich am besten mit deinem Kinderarzt, Zahnarzt oder deiner Hebamme, solltest du Fragen haben.

Die Zahnpasta sollte maximal 500ppm Fluorid enthalten. Dies kannst du auf jeder Zahnpasta nachlesen. Zudem solltest du darauf achten, dass du nur einen Hauch benutzt und die Zahnpasta von links nach rechts auf die Bürste dosierst, und nicht von oben nach unten - somit verbleibt nur ein Hauch und dein Kind verschluckt nicht zu viel Zahnpasta.


Was kann ich noch unterstützend für eine gesunde Zahnhygiene tun?

Nach der Umstellung von Muttermilch bzw. industriell hergestellter Säuglingsmilch auf Beikost bekommt dein Kind zusätzliche Flüssigkeit. Ab dem 3. Beikostbrei braucht dein Kind etwa 200ml Leitungs- oder Mineralwasser am Tag. Am besten gewöhnst du es ab dem 1. Brei an eine Tasse oder an einen Becher, damit es ab dem 3. Brei gut trinken kann. Gib deinem Kind hier nur stilles Mineralwasser/Wasser und ungesüßte Früchte-, Kräuter- und Rotbuschtees.

Bitte verzichte auf gesüßte Tees, Schorlen, Säfte und Milch aus einer Nuckelflasche - diese bieten durch ihre Zuckerimpulse ein hohes Kariesrisiko dar.


Warum Becher/Tasse statt Flasche?

Beim Trinken aus dem Becher trainiert dein Kind den Mundschluss und die Nasenatmung. Beides erspart deinem Kind wahrscheinlich eine aufwendige logopädische und kieferorthopädische Behandlung im Schulalter. Beides ist dazu Grundvoraussetzung für eine regelrechte Sprech- und Sprachentwicklung bei deinem Kind!



Tasse statt Flasche ist klasse!


Kauen und Schnullern

Ab dem 1. Lebensjahr isst dein Kind am Familientisch mit und bekommt 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten. Anstelle süßer Zwischenmahlzeiten wie beispielsweise Kekse gib deinem Kind lieber Brotrinde, Käse-, Apfel-, Gurken- und Paprikastückchen. Kauen ist Fitnesstraining für die Muskeln und kauen lernt dein Kind, indem es kaut.

Das Kauen regt den Speichelfluss an und Speichel gibt dem Zahn die Mineralien zurück, die er durch die Angriffe von Bakteriensäuren der Plaque und Nahrungssäuren verloren hat.

Beim Umstellen auf feste Nahrung wird bei deinem Kind das Saugbedürfnis gegenläufig abgebaut - ohne Saugebdürfnis wird das Schnullern nur zur schlechten Angewohnheit! Gib deinem Kind den Schnuller nur noch eingeschränkt, z.B. wenn es müde ist und einschlafen möchte, es krank ist oder einfach einen schlechten Tag hat.


Wie oft sollte ich die Zahnbürste wechseln?

Alle 3 Monate solltest du eine neue weiche Kinder-Zahnbürste für dein Kind besorgen. Benutzt es eine Zahnbürste zum spielen und kauen, kaufe eine zusätzliche Zahnbürste für Morgens und Abends.


Mittelchen gegen den Spannungsschmerz beim Zahnen

Wenn die Zähnchen im Kiefer ein- oder durchschießen, kann das zu einem Spannungsschmerz im Kieferkamm kommen. Durch beispielsweise einen Beißring oder eine Veilchenwurzel kannst du deinem Kind helfen, diesen Spannungsschmerz erträglicher zu machen.


Beißring: Biete deinem Kind einen Beißring aus dem Kühlschrank an. Kälte hemmt den Schmerz und Kauen wirkt als angenehme Massage.


Veilchenwurzel: Die Veilchenwurzel, bekannt als natürliches Hilfsmittel, wirkt durch ihre schmerzlindernden Inhaltsstoffe, die durch das Kauen freigesetzt werden. Außerdem sollen ätherische Öle und Schleimstoffe, die ebenfalls durch den Kauvorgang und in der Verbindung mit dem Speichel ihre Wirkung entfalten, kühlend und schmerzstillend sein.


Du kannst auch einen nassen Waschlappen (getränkt in Wasser oder Kamillentee) oder Spielzeug in den Kühlschrank legen, und dies deinem Kind zum Kauen geben.


Leidet dein Baby zu sehr unter dem Zahnen, solltest du gegebenenfalls deinen Kinderarzt aufsuchen. Dieser kann dich dann auch bei weiteren Zahnungshilfen wie Zahngel oder auch für Babys geeignete Schmerzmittel beraten.


Spielerisch motivieren

So macht Zähne putzen doppelt so viel Spaß - mit "Zahnputzreimen" oder "Zahnputzliedern". Hier ein paar Denkanstöße. Mehr findet ihr ganz einfach unter YouTube oder Spotify.


Zähneputzen, zähneputzen das kann jedes Kind, Zähneputzen zähneputzen bis sie sauber sind. Und sind sie sauber jaaaaa dann schreien wir laut hurraaaaaaaaa!


Jeden Morgen, das ist wichtig, putz die Zähne, und zwar richtig: Von Rot nach Weiß, unten und oben, nach jeder Mahlzeit, das ist zu loben. Backenzähne, gut versteckt, freuen sich, wenn man sie entdeckt. Auch abends ist es schnell gemacht: Zähneputzen – und dann gute Nacht.


Nach der Melodie von "Summ summ summ, Bienchen summ herum": Hei, dei, das - Putzen das macht Spaß. Auf und ab und hin und her. Links und rechts und kreuz und quer. Hei, dei das - Putzen das macht Spaß. Und nach all den Naschereien muss ich sie vom Schmutz befreien. Hei, dei das - Putzen das macht Spaß. Hei, dei das - Putzen das macht Spaß. Und wenn's jeder genau so nähme Hätten alle gesunde Zähne. Hei, dei das - Putzen das macht Spaß.  


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